Geschichte CH

Neue Helvetische Gesellschaft Schweiz

Unser Schweizer Standpunkt von 1914

Carl Spitteler, gemalt 1915 von Ferdinand Hodler

Carl Spitteler, Bildnis von Ferdinand Hodler 1915
Kunstmuseum Luzern, Depositum der Stadt Luzern

Das Bekannteste der Geschichte der Neuen Helvetischen Gesellschaft ist wohl ein Akt aus ihrem Gründungsjahr: Carl Spittelers Rede „Unser Schweizer Standpunkt“. Am 14. Dezember 1914, nach Ausbruch des ersten Weltkrieges, mahnte der Dichter vor der Gruppe Zürich zu Neutralität und Bescheidenheit; und er hielt fest, der Unterschied zwischen dem – kulturell verbundenen – „Nachbarn“ und dem „Bruder“ – im eigenen Staat sei ein „ungeheurer“ (Carl Spittelers Rede >>).

Neue Helvetische Gesellschaft 1914

Im Jahre 1912 riefen Robert de Traz, Alexis Francois und Gonzague de Reynold mit dem Manifest „Pro helvetica dignitate ac securitate“ zur Bildung der Gesellschaft auf. Sie wurde am 1. Februar 1914 in Bern gegründet. In der Folge entstanden zahlreiche Gruppen in der Schweiz sowie im Ausland, etwa Berlin, Paris und London. Der Name der Gesellschaft knüpfte bewusst an die Helvetische Gesellschaft an, die im 18. Jahrhundert eine wichtige Rolle in der Schweiz spielte. Die Gesellschaft hatte sich seit ihrer Gründung mehrere Ziele gesetzt, so die Förderung der Mehrsprachigkeit, die Erhaltung des nationalen Erbes und die Eigenart der Landesteile. Ab 1918 konnten auch Frauen Mitglieder werden.

 

 


 

250 Jahre Helvetische Gesellschaft
1761 – 1858

250 Jahre Helvetische Gesellschaft in 2012
Am Samstag, 18. Februar 2012 wurde in Aarau 250 Jahre Helvetische Gesellschaft gefeiert. Die Jubiläumsrede mit dem Titel „Die Wiedereinpflanzung erstorbener Tugenden" hielt Moritz Leuenberger (Rede als PDF >). Die Neue Helvetische Gesellschaft Winterthur, Roberto Bernhard, verfasste eine Jubiläumsschrift mit dem Titel „250 Jahre Helvetische Gesellschaft a. D. 2011/12" (PDF >).


Langenthaler Rede von 1826
Heinrich Pestalozzi (1746 – 1827) hielt am 28. April 1826 als damaliger Zentralpräsident der Helvetischen Gesellschaft seine Langenthaler Rede im Bären. Es sind fünf Punkte, die für Pestalozzi grundlegend für eine lebensdienliche Gestaltung der Gesellschaft wichtig sind. Es sind dies: 1. Das Geld 2. Die Wertschätzung der Arbeit und des Mittelstandes 3. Die Ressourcen, die wir zur Befriedigung unserer Bedürfnisse brauchen 4. Der alte Schweizerische Gemeingeist und 5. Die Globalisierung (Die Langenthaler Rede als PDF >)


Helvetische Gesellschaft 1761 – 1858
Cover Des Liederbuches Schweizer Lieder

Schweizerlieder Lavater

Die Helvetische Gesellschaft wurde 1761 in Bad Schinznach gegründet. Die Gesellschaft versammelte sich fortan jedes Jahr für einige Tage zu einem geselligen-freundschaftlichen Treffen. Der Stil der Versammlungen wechselte von distinguierter rokokoartiger Geselligkeit zum fröhlichen Absingen der neuen Schweizerlieder. Von den dreissiger Jahren an gab die Gesellschaft ihre politische Neutralität auf und reihte sich in die liberal-radikale Bewegung ein. Mit der neuen Bundesverfassung von 1848 schien das 1761 gesetzte Ziel einer einheitlichen, modernen Schweiz erreicht und löste sich 1858 auf. (Ausführlichere Version als PDF >)